Der Sachsenschmaus
Sachsenschmaus: Sauerbraten mit Stollenklößen und Kirschrotkraut
Zutaten aus der süßen Küche. Das gewisse Etwas für den Sachsenschmaus
Sachsenschmaus: Sauerbraten mit Stollenklößen und Kirschrotkraut

„Die typisch sächsische Küche gibt es nicht [mehr]“, sagt der bekannte Gastronomiekritiker Wolfram Siebeck. Wikipedia spricht Sachsen die einheimischen Gerichte ab. Und tatsächlich gibt es Flecke, Graupensuppe und Reibekuchen auch anderswo. Einige der in Sachsen gern gegessenen Speisen wie Böhmische Klöße oder die Thüringer Bratwurst tragen ihre Herkunft sogar noch im Namen. Es gibt keine sächsische Küche? – Nicht ganz!

„Hervorzuheben ist die Vielfalt und Originalität an Back- und Konditorwaren“ heißt es bei Wikipedia weiter – und mit Eierschecke, Quarkkäulchen, Kaltem Hund, Dresdner Stollen und Pulsnitzer Pfefferkuchen sind nur die bekanntesten der sächsischen Süßspeisen aufgeführt.

Für unseren diesjährigen Weihnachtsgruß haben wir einige Zutaten aus der süßen sächsischen Küche mit einem traditionellen herzhaften Gericht kombiniert. Und weil es sich damit vielleicht um das erste echt-sächsische herzhafte Essen handelt, nennen wir das Rezept den „Sachsenschmaus“: Sauerbraten mit Lebkuchengewürz, dazu Stollen-Hefeklöse und Kirsch-Rotkraut.

Zutaten

1 kg Rinder- oder Kalbsbraten
Öl zum Anbraten
2 EL Tomatenmark
1 Pulsnitzer Soßenlebkuchen
Salz & Pfeffer

für die Lake:
3-5 EL Apfelessig
3 Lorbeerblätter
3 TL Lebkuchengewürz
einige Körner Pfeffer, Piment, Wacholder
2 mittelgroße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
Wasser oder Weißwein

Hefeklöße mit Rosinen, Zitronat & Orangeat:
500 g Mehl
etwas Zucker
150 ml warmes Wasser oder Milch
1/2 Würfel Hefe
je 75 g Zitronat, Orangeat und Rosinen

Kirsch-Rotkraut:
1 Rotkohl
1/2 Glas Sauerkirschen
2 cl Apfelessig
1 kleine Zwiebel
3 Nelken

Orangeat, Zitronat und Rosinen aus dem Stollen, Pfefferkuchengewürz aus Pulsnitz und die Kirschen, die in der Oberlausitz oft mit Quarkkeulchen gegessen werden, sind ganz ausgezeichnete Zutaten, die bei unserem Sachsenschmaus das gewisse Etwas ausmachen.

Mit dem weihnachtlich inspirierten Festmahl verbinden wir unsere Weihnachtsgrüße: Wir danken für Ihre Treue und wünschen Ihnen und Ihren Familien Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Sauerbraten mit Pfefferkuchengewürz / Lebkuchengewürz

  1. Legen Sie den Sauerbraten 3-5 Tage vor Verzehr in eine Lake aus Wasser oder Weißwein mit Apfelessig, Lorbeer, Lebkuchengewürz, Pfeffer, Piment, Wacholder, geschälte, geviertelte Zwiebeln und zerstoßenen Knoblauchzehen ein. Achten Sie beim Kauf des Bratens auf das Haltbarkeitsdatum, damit Sie ihn lange genug (natürlich im Kühlschrank) durchziehen lassen können.
  2. Schmoren Sie den Braten in einem Bräter auf dem Herd von allen Seiten scharf an, geben Sie erst die Zwiebeln aus der Sauerbratenflüssigkeit und das Tomatenmark hinzu und löschen ihn dann mit dem Rest der Lake ab. Braten Sie das Fleisch für ca. 1 Stunde bei 150 Grad im Backofen (oder nach Geschmack mit Bratenthermometer).
  3. Nehmen Sie den Braten aus dem Bräter und stellen ihn warm. Streichen Sie die festen Bestandteile durch ein Sieb und füllen den Sud in einen sauberen Topf. Rühren Sie den Soßenkuchen ein. Schmecken Sie die Soße mit Salz, Pfeffer und nach Geschmack mit etwas Muskat ab.
  4. Je nach Vorliebe servieren Sie Soße und Braten separat oder Sie schneiden den Braten auf und servieren ihn in der Soße.

Kirsch-Rotkraut

  1. Vierteln Sie den Rotkohl und schneiden ihn in dünne Streifen.
  2. Würfeln Sie die Zwiebel und braten Sie diese in etwas Öl an. Geben Sie nach und nach das Rotkraut, die Nelken, den Apfelessig und etwas vom Kirschsaft hinzu.
  3. Köcheln Sie das Rotkraut auf niedriger Flamme bis das Gemüse weich ist, aber noch etwas Biss hat.
  4. Geben Sie die Kirschen zum Rotkraut gegen Ende des Garvorgangs mit dazu.
  5. Schmecken Sie das Rotkraut mit Pfeffer, Salz und einer Prise Zimt ab.

Stollenhefeklöße

  1. Setzen Sie mit der Hefe und dem Wasser oder der Milch und einer Prise Zucker den Vorteig an und lassen ihn ein paar Minuten stehen bis er Bläschen wirft.
  2. Mischen Sie die anderen Zutaten in einer Teigschüssel und rühren Sie den Vorteig unter. Gut durchkneten. An einem warmen Ort für 40-60 Minuten gehen lassen.
  3. Die Stollenhefeklöße formen und in einen Topf mit Siebeinsatz nebeneinander anordnen. Lassen Sie die Stollenklöse vor dem Garen noch einmal 15 Minuten gehen.
  4. Garen Sie die Stollenhefeklöße 25-30 Minuten im Dampf.
  5. Hefeklöße im ganzen oder aufgeschnitten servieren.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!